LandOi - Oberschwaben live erleben

v.l.n.r.: Babette Karner (Pressesprecherin), Lilli Paasikivi (Intendantin), Hans-Peter Metzler (Präsident), Michael Diem (kaufmännischer Direktor)

Bregenz – Die 80. Bregenzer Festspiele präsentieren vom 22. Juli bis 23. August 2026 ein außergewöhnlich vielfältiges Programm. Unter dem Leitmotiv Lebenshunger, Liebe und Zerbrechlichkeit verbindet die kommende Saison große Opernklassiker mit zeitgenössischen Visionen – und feiert gleichzeitig ein bedeutendes Jubiläum: Vor 80 Jahren wurde das Festival am Bodensee erstmals ins Leben gerufen.

Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das große Singalong am See am 1. August 2026, bei dem hunderte Menschen aus der Bodenseeregion gemeinsam auf der Seetribüne singen. Ergänzt wird das Rahmenprogramm durch eine großformatige Freiluft-Ausstellung entlang der Seepromenade mit Bildern aus acht Jahrzehnten Seebühnenkunst.

La traviata erstmals auf der Seebühne

Zum ersten Mal in der Festspielgeschichte zeigen die Bregenzer Festspiele Giuseppe Verdis „La traviata“ auf der ikonischen Seebühne.
Regisseur Damiano Michieletto und Bühnenbildner Paolo Fantin versetzen die Geschichte der Pariser Kurtisane Violetta in die faszinierende Welt der 1920er Jahre: ein Zeitalter zwischen Glanz, Exzess, Geschwindigkeit und innerer Leere.

Violettas tragisches Schicksal entfaltet sich als modernes Gesellschaftsdrama – im Licht der Öffentlichkeit und zugleich im Schatten sozialer Vorurteile.
Die Premiere findet am 22. Juli 2026 statt; dirigiert wird abwechselnd von Kirill Karabits und Pietro Rizzo.

Aufgrund der enormen Nachfrage wurden zwei Zusatzvorstellungen aufgenommen. Insgesamt steht La traviata 28-mal auf dem Spielplan. Rund 188.000 Tickets wurden aufgelegt, fast die Hälfte davon ist bereits reserviert.

Festspielhaus: Satire zwischen Mond und Moderne

Im Festspielhaus feiert am 23. Juli 2026 Leoš Janáčeks selten gespielte Oper „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ Premiere.
Regisseur Yuval Sharon (Detroit Opera) inszeniert das Werk als dadaistisch inspirierte Satire, in der der Titelheld durch surreale Welten stolpert – vom Mond über das Mittelalter bis in die Moderne.
Dirigiert wird von Robert Jindra, Bühne und Kostüme entwirft Jon Bausor.

Werkstattbühne: Visionäre neue Musiktheater

Die Werkstattbühne zeigt zwei Uraufführungen, die das Spannungsfeld zwischen Mensch und Technologie beleuchten:
– Passion of the Common Man (31. Juli / 1. August) von Daníel Bjarnason
– YUM! (20. / 22. August) von Wen Liu

Beide Produktionen thematisieren Empathie, Bewusstsein und Konsum im Zeitalter digitaler Transformation.

Opernstudio und Schauspiel

Das Opernstudio bringt ab dem 17. August Donizettis „L’elisir d’amore“ auf die Bühne des Theaters am Kornmarkt. Regisseurin Anna Kelo verlegt die romantische Komödie in eine Highschool – voller Unsicherheiten, Turbulenzen und jugendlicher Gefühle.

Im Schauspiel gastiert das Burgtheater ab 24. Juli mit Molières „Der eingebildete Kranke“ (Regie: Stefan Bachmann).
Am 12. August folgt die Uraufführung von „under the influence“ von Natalie Baudy im Theater Kosmos.

Konzerte: Von nordischen Mythen bis Bach

Das Konzertprogramm reicht von skandinavischen Klangwelten bis zu modernen Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Mit dabei: die Wiener Symphoniker, das Symphonieorchester Vorarlberg, Dalia Stasevska, Eva Ollikainen, Petr Popelka und Leo McFall.

Höhepunkte:
– Bach Nirvana – Klavierrecital von Angela Hewitt
– Chansonabend mit Anne Sofie von Otter
– Bach-Konzert mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks in St. Gallus

Für Kinder und Jugendliche bieten die „Jungen Festspiele“ u. a. Workshops, das MINT-Projekt, die Young People’s Night und das Konzert „MähTropolis“.