Gedenkausstellung „1525 – Bauernkrieg in Oberschwaben“

Vor 500 Jahren wurde in Oberschwaben und im Allgäu Weltgeschichte geschrieben. Das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben wirft einen regionalen Fokus auf Ereignisse, Orte und Personen des Bauernkriegs in Oberschwaben und dem Allgäu und erzählt die Geschichte aus der Sicht der aufständischen Bauern. Eine Reise fünfhundert Jahre in die Vergangenheit, die die Lebensumstände und Beweggründe der Bauern aufzeigt und universelle Fragen nach den Ursachen von Gewalt oder dem Wert der Freiheit stellt.
Historische Zeitzeugin
Ausstellungsort ist die historische Zehntscheuer des Klosters Weißenau – eine Zeitzeugin, die in der Weißenauer Chronik von Abt Jacob Murer abgebildet ist. Die Zehntscheuer war damals ein Symbol der Feudalherrschaft, ein Ort, an dem die Bauern ihren hart erarbeiteten Zehnten abzuliefern hatten. Im Zuge des Bauernaufstands wurde das Kloster Weißenau – und damit auch die Zehntscheuer ¬ geplündert und besetzt.
Originale Exponate
Historische Waffen, wie sie zur Zeit des Bauern-kriegs Verwendung fanden, z. B. Hellebarden, Morgensterne, Langspieße und Kriegssicheln, ein besonderer archäologischer Fund, die spätmittel-alterliche Bauernwehr aus dem Bad Waldseer Stadtsee, historische Dokumente und Archivalien im Faksimile, wie die Handschrift der achtzehn Artikel der Kißlegger Bauern sowie originalgetreue Rekonstruktionen, z.B. ein spätmittelalterlicher Beetpflug, machen die Ereignisse rund um den Bauernkrieg lebendig.
Den Bauern eine Stimme geben
Historisch nachweisbare Akteur/innen kommen in fiktiven Texten zu Wort. Die Lehensbäuerin des Klosters Weingarten Anna Dannerin, ein Rat des Kißlegger Haufens Hans Knüttel, Pfarrer Florian Greisel oder Hans Würth, ein Unterzeichner des Weingartner Vertrags und einige andere lassen die Besuchenden direkt in Kontakt mit den Ideen der Menschen vor 500 Jahren treten und ermöglichen ein vertieftes Verständnis für deren Leben und ihre Motivation. Teilweise bringen die Texte die historischen Quellen zum Sprechen und schaffen einen direkten Zugang zum Inhalt der historischen Schriftstücke.
Universelle Fragen
Die Ausstellung mündet in universelle Fragen, über die nachzudenken die Ausstellungsbesuchenden angeregt werden. Was bedeutet Freiheit – und was ist sie wert? Wie äußert sich Will-kür? Wessen Stimme wird gehört? Wie entsteht Gewalt? Wem gehört die Erde? Wie bewirtschafteten die Bauern vor 500 Jahren das Land und welche Bedingungen führten zum sog. Bauernkrieg von 1525? Welche Rolle spielten die Reformation und das nahe Vorbild der Schweiz dabei, wo fanden Kriegshandlungen in unserer Region statt und welche Folgen hatte der „Weingartner Vertrag“? Dem versucht die Schau anhand ausgewählter Exponate und zahlreicher Bildquellen auf die Spur zu kommen. Sie schildert die Hintergründe, Ereignisse und Folgen des Bauernkriegs aus der Sicht der bäuerlichen Bevölkerung sowie mit Blick auf Orte und Personen in Oberschwaben und dem Allgäu. Eine Zeitreise in die 500 Jahre alte Weltgeschichte, die vor unserer Haustür geschrieben wurde!
Leben vor 500 Jahren - das Jahresmotto 2025
Die Zeitreise ins Jahr 1525 und zurück begleitet das Museum als Jahresthema durch die Saison. Im diesjährigen Ferienprogramm, beim Kursprogramm für Erwachsene und bei den Erlebnistagen können spannende Einblicke in 500 Jahre alte Kenntnisse und Fähigkeiten gewonnen werden.
Am 21. Juni gastiert das Theater Lindenhof in der Zehntscheuer mit dem Stück zum Bauernkrieg „Wenn nicht heut, wann dann!“. Tickets ab jetzt im Vorverkauf!
Öffnungszeiten
März, April, Oktober, November: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr | Montags geschlossen (außer Ostermontag)
Mai bis September: täglich 10-18 Uhr (auch an Feiertagen)
Letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vor Ende der Öffnungszeiten.
Informationen zur Veranstaltung
Beginn der Veranstaltung | Mo 31 März 2025 10:00 |
Ende der Veranstaltung | Mo 31 März 2025 18:00 |
Veranstaltungsort | Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg |